»Wir haben gesehen, was der Hip-Hop mit dem Begriff Nigger gemacht hat. Ich versuche das Gleiche mit dem Begriff Kunst.« Banksy
Kunst-Elitarismus oder Kunst-Elitismus ist eine Ideologie, die vom Glauben getragen ist, einer Kunst-Elite anzugehören. Erkennungsmerkmal ist die Okkupation der Definitionshoheit über Kunst an sich.
Kunst-Segregation bezeichnet in der Kunst den Vorgang der Entmischung von unterschiedlichen Akteuren einem Beobachtungsgebiet. Man spricht dann von Segregation, wenn sich die Tendenz zu einer Polarisierung und räumlichen Aufteilung der Künstler gemäß bestimmten Eigenschaften beobachten lässt. Das Beobachtungsgebiet ist entlang bestimmter Merkmale segregiert, wenn eine bestimmte Gruppe oder ein spezifisches Element in Teilen des Beobachtungsgebietes konzentriert auftritt, in anderen dagegen unterrepräsentiert ist.
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Zur Synthese verwende ich die Formel KESE mit folgenden Beispielen:
a) Mitgliedschaften in Berufsverbänden für Künstler, die in der Regel ein abgeschlossenes Kunststudium erfordern, da allseits bekannt ist, dass ausschließlich geprüfte Teilnehmer eines solchen echte Kunst machen können;
b) Mitgliedschaften in der Künstler-Sozialkasse, da auch hier gegenüber Verwaltungsansgestellten der Nachweis der Lösung des Henne-Ei-Paradoxons erbracht werden muss, dass man seit geraumer Zeit als Berufskünstler erfolgreich ist, um als solcher anerkannt zu werden; oder
c) die Vertretung durch eine (am besten international arbeitende) Galerie, denn nur diese garantiert eine gute Platzierung am Kunstmarkt der Eitelkeiten.
Merkmal aller Beispiele: Elitär statt Publitär.
Alle Künstler, die diese elitären Zugangsvoraussetzungen zur gemäß Grundgesetz freien Kunst nicht erfüllen, dürfen zwar frei herumpinseln, wie es ihnen beliebt, aber jede Hoffnung auf Anerkennung durch diese – der Kunst oft fernen – Institutionen fahren lassen. Geht es dann auch noch um das Thema »finanzielle Förderung«, muss, wie bei jeder ernstzunehmenden Bank, häufig bis annähernd der Nachweis erbracht werden, dass man bereits so viel Kohle auf Tasche hat, dass man eigentlich keiner Förderung bedarf.
Kunst und Deutschland verhalten sich zueinander wie Weihwasser und der Teufel. Zumindest darauf kann man sich verlassen.